ZUR ZECHE ERIN

Von der neuen Verbindung profitierte vor allem die Gemeinde Gerthe: Sie erhielt dank der neuen Straßenbahnlinie nunmehr auch im Norden Anschluss an eine im Personenverkehr betriebene Eisenbahnlinie, an den Castroper Wochenmarkt und an die Geschäfte an der Münsterstraße.

Darüber hinaus wurde eine Verbindung von Gerthe und Cöppencastrop mit der Schachtanlage „Erin“ hergestellt. Wir sehen sie hier in einer an der Karlstraße aufgenommenen Ansicht sehen. Die Postkarte wurde sowohl in schwarz-weiß, als auch coloriert angeboten (Verlag Gebrüder Moonen, Essen – Sammlung Ludwig Schönefeld).

Unmittelbar nach der Unterzeichnung des neuen Gesellschaftsvertrages wurden die Baumaterialien und die Gleise für die Weiterführung der Straßenbahnstrecke durch Gerthe nach Castrop bestellt. Als Generalunternehmer für den Bau wurde die Firma Otto Conrad aus Berlin verpflichtet.

Am 16. August 1909 begann man bei Cöppencastrop mit dem Gleisbau. Ein zweiter Bautrupp nahm am 31. August in Castrop die Arbeit auf.

Parallel zu den Gleisbauarbeiten bestellte der Betrieb bei der Waggonfabrik Uerdingen weitere vier Triebwagen und vier Beiwagen.

ERÖFFNUNG NACH KURZER BAUZEIT

Die Arbeiten gingen schnell voran. Nach vier Monaten konnte die 5,09 Kilometer lange Verbindung von Gerthe nach Castrop am 20. Dezember 1909 in Betrieb genommen werden.

Die Genehmigung für den Bau und Betrieb hatte die Gesellschaft vier Tage zuvor, am 16. Dezember 1909 erhalten.

Von der vorherigen Endstelle in Gerthe führte die Strecke auf der südlichen Seite der Lothringerstraße bis zur Bergstraße (heute Schürbankstraße). Über diese ging es auf der linken, westlichen Straßenseite weiter bis zur Einmündung in den Castroper Hellweg und über diesen auf der nördlichen Straßenseite bis zur Grenze nach Castrop.

  • Die Verlängerung nach Castrop führte auf dem ersten Streckenstück über die Lothringer Straße.
    Stadt Bochum, Pressestelle

Auf Castroper Gebiet lief das Gleis zunächst über die Bochumer Straße. In Höhe der Zeche Erin mündete es in die Widumerstrasse (heute Widumer Straße).

Über die Widumer Straße wurde die Endstelle in Höhe der Einmündung der Wittener Straße erreicht. Auf diesem letzten Teilstück lag das Gleis auf der südlichen, stadteinwärts rechten Straßenseite.

Ausweichen gab es kurz hinter der Einmündung der Bergstraße, hinter der Siedlung Cöppencastrop in Höhe der Kreuzstraße (später „Am Kreuz“) und in der Bochumer Straße vor der Zeche Erin.