IM ERSTEN JAHR

Betriebsmittelpunkt des Castroper Netzes der Landkreisbahn war der nördlich des heutigen Engelsburgplatzes an der Bahnhofstraße eingerichtete Betriebshof.

Die Anlage hatte anfangs fünf Hallengleise. Vier weitere Stände wurden als Werkstatt genutzt. Hinzu kamen zwei weitere Gleise im Freigelände.

Im Laufe der Zeit wurde der Betriebshof mehrfach erweitert: In den 1930er-Jahren wurde die Kapazität durch verschiedene Anbauten und einer Vergrößerung der Hallenfläche erhöht. Ein weiterer Ausbau erfolgte Anfang der 1950er-Jahre, ein dritter im Zusammenhang mit dem Umbau zum heute noch genutzten Omnibusbetriebshof.

Zur Anfangsausstattung des Betriebes gehörten acht Triebwagen für den Personenverkehr, ein Salzwagen und ein Montagewagen. Ein im Betriebshof Rauxel stationierter Schienensprengwagen war dafür vorgesehen, an trockenen Tagen zur Vermeidung übermäßigen Staubentwicklung den Gleiskörper feucht zu halten.

NACH OSTEN

Beim Bau der Strecken wurde das Betriebshofgelände als Baulager genutzt. Die Gleise der ersten Strecke führten nach Osten zur Zeche Graf Schwerin. Über die Engelsburgstraße erreichte die Straßenbahn die obere Münsterstraße. Auf diesem Teilstück wurde die eingleisige Strecke in der Straßenmitte verlegt.

Unmittelbar vor dem Bahnübergang der Emschertalbahn wechselte das Gleis über eine 90-Grad-Kurve auf die südliche Seite der Thomasstraße. Hier entstand nach dem Zweiten Weltkrieg ein überdachter Bahnsteig für die Fahrgäste der Straßenbahn.

Dem Verlauf der Emschertalbahn im langgezogenen Bogen der Thomasstraße folgend, erreichte die Straßenbahn die Dortmunder Straße und die Ausweiche „Goldschmieding“. Über den Schweriner Berg ging es weiter bis zur Stadtgrenze. Auf diesem Streckenabschnitt gab es Ausweichen an der Zeche Graf Schwerin und in Frohlinde.

Die als Beitragsbild verwendete Postkarte von 1915 zeigt einen Straßenbahnwagen auf der Thomasstraße während der Fahrt nach Dortmund (Verlag Franz Lambertz, Castrop – Sammlung Ludwig Schönefeld).

NACH NORDEN

Der nördliche Streckenast der Landkreisbahn führte von der Ausweichstelle am Betriebshof zunächst über die Bahnhofstraße bis zum Bahnhof Rauxel. Das Gleis lag zumeist in der Straßenmitte. Ausweichen gab es in Höhe der Einmündung der Maslingstraße und am Bahnhof Rauxel.