HABINGHORST

Der 1899 beauftragte Gutachter hatte als Stammstrecke des Rauxeler Netzes eine 7,7 Kilometer lange Verbindung zwischen Henrichenburg und der Zeche Graf Schwerin vorgeschlagen. Nachdem sich der Verkehr auf der Verbindung vom Bahnhof Rauxel nach Schwerin gut entwickelte, wurde der Vorschlag eines Netzausbaus nach Norden von der Landkreisbahn wieder aufgegriffen.

Voraussetzung für den Bau der nördlichen Streckenäste war ein Umbau des Bahnhofs in Rauxel. Da ein niveaugleicher Bahnübergang den Zugverkehr stark eingeschränkt hätte und vermutlich von der Staatsbahn auch nicht genehmigt worden wäre, wurde am Bahnhof Rauxel eine Straßenunterführung angelegt. Dazu wurde die Trasse der Cöln-Mindener Eisenbahn um einige Meter angehoben.

Sobald die Straßenunterführung im Herbst 1910 zur Verfügung stand, verlegte man dort auch die Straßenbahngleise.

Am 15. November 1910 ging die Verbindung vom Bahnhof Rauxel über die Kaiserstraße nach Habinghorst als erstes Teilstück der Norderweiterung in Betrieb. Eine Ausweiche befand sich in Höhe der Teerverwertungsanlage der Zeche Victor, eine weitere an der Endstelle in Habinghorst. Wie zuvor in der Bahnhofstraße lag das Gleis auch in der anschließenden Kaiserstraße durchgehend in der Straßenmitte.

Der Umbau des Bahnhofs, der im Zusammenhang mit der Anlage der Straßenunterführung ein modernes Empfangsgebäude erhielt, wurde erst im Verlauf des Jahres 1911 vollständig abgeschlossen.

Die hier als Beitragsbild gezeigte Postkarte (Unbekannter Postkartenverlag – Sammlung Förderverein Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier) zeigt die Unterführung am Bahnhof Rauxel um 1915. Der abgebildete Triebwagen 162 wurde 1911 von der Waggonfabrik Van der Zypen in Köln an die Elektrischen Strassenbahnen des Landkreises Dortmund geliefert.