EINSTELLUNG

Ende der 1950er-Jahre zog sich die Dortmunder Straßenbahn aus Castrop-Rauxel zurück.

Als erste Verbindung wurde ab dem 1. Juli 1958 der Pendelverkehr zwischen Habinghorst und Henrichenburg aufgegeben. Kurz zuvor dokumentierte Klaus-Michael Lehmann ein letztes Mal die Endstelle der Linie 10 in Henrichenburg:

  • Triebwagen 138 an der Endstelle der Linie 10 in Henrichenburg.
    Foto Klaus-Michael Lehmann

Ab 1960 folgte Abschnitt für Abschnitt die Einstellung der Linie 2 auf dem Stadtgebiet von Castrop-Rauxel: Den Anfang machte ab 1. Mai 1960 der Abschnitt von der Zeche Ickern nach Habinghorst. Zum Jahresende per 31. Dezember 1960 dann der Abschnitt Habinghorst – Münsterplatz.

Am 1. Juli 1962 wurde die Strecke vom Münsterplatz bis Kirchlinde und damit in das Dortmunder Stadtgebiet zurückgezogen.

Am 31. Dezember 1963 wurde schließlich Marten Endstelle der Linie 2. Zeitgleich wurde die Linie 12 mit dem Streckenabschnitt von Marten zum Bahnhof Lütgendortmund aufgegeben.

Das Dortmunder Prinzenpaar ließ es sich in der Session 1961 oder 1962 nicht nehmen, ein Stück weit mit der Linie 2 zu fahren. Das Foto von Pressefotograf Rudi Merker entstand am Körnerplatz in Dortmund für die „Ruhr Nachrichten“ (Sammlung Ludwig Schönefeld).

Die Fotos im Slider zeigen die Linie 2 in Ickern im letzten Betriebsjahr. Es handelt sich bei den Abbildungen um Ausschnittvergrößerungen aus einer Mehrbildkarte, die Anfang 1960 vom Verlag Werner Teschner in Castrop-Rauxel verkauft wurde.

Nach der Einstellung der Straßenbahn wurde die Postkarte neu produziert. Auf der neuen Variante, für die auch aktuelle Fotos angefertigt wurden, ist der Gleisverlauf noch an frischen Teerstreifen in der Straßenmitte zu erkennen.

  • Gleich mehrfach ist die Dortmunder Straßenbahn auf dieser 1960 gelaufenen Mehrbildkarte zu sehen.
    Verlag Werner Teschner, Castrop-Rauxel - Sammlung Ludwig Schönefeld

BETRIEBSHOF CASTROP

Zeitgleich mit der Einstellung der Strecke Habinghorst – Münsterplatz wurde der Betriebshof Castrop als Straßenbahnstandort aufgegeben. Bis zum Schluss gab es im Betriebshof Castrop einzungige Weichen – eine Bauart von der es heute in ganz Deutschland nur noch wenige erhaltene Beispiele gibt.

Das Gelände und die Hochbauten wurden als Standort für den Omnibusbetrieb weiter genutzt. Wir sehen die Anlage am Engelsburgplatz hier im Zentrum einer Luftaufnahme von 1973 (Verlag Cramers Kunstanstalt, Dortmund – Sammlung Ludwig Schönefeld):

ABLÖSUNG DURCH DEN OMNIBUS

Bei allen Streckenstilllegungen der Dortmunder Straßenbahn wurden die Gleise – anders als bei der benachbarten Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG – recht schnell entfernt.

Abgelöst wurde die Straßenbahn durch die Omnibus-Ringlinie 58 (Castrop – Waldenbuger Straße – Ickern – Bodelschwingh – Schwerin – Castrop). Die Omnibus-Schnelllinie 63 stellte eine Direktverbindung von Castrop nach Dortmund her.

Im Norden ergänzte die Linie 68 (Habinghorst – Ickern – Mengede – Fredenbaum) das Netz. Die Verbindung nach Henrichenburg wurde jetzt von der Linie 70 (Henrichenburg – Habinghorst – Bahnhof Rauxel – Rütgerswerke) bedient.

Nach Osten war Castrop-Rauxel nunmehr mit der Linie 72 (Zeche Ickern – Rauxel – Castrop – Zeche Schwerin – Kirchlinde – Hangeney – Marten – Bahnhof Lütgendortmund) an Dortmund angebunden.