VON MARTEN

Zeitgleich mit der Eröffnung der Strecke von Habinghorst zum Gemeindegasthaus in Ickern konnten die Elektrischen Strassenbahnen des Landkreises Dortmund am 1. Februar 1911 in Marten ihr viertes Inselnetz in Betrieb nehmen. Betriebsmittelpunkt war ein neues Depot an der heutigen Straße „Bärenbruch“. Von diesem aus führten die Strecken im Osten zum Bahnhof Dorstfeld, im Nordwesten zum Bahnhof Marten an der Emschertalbahn und im Südwesten zum Bahnhof Lütgendortmund.

Im Detail beschreibe ich die Anfangsjahre des Martener Netzes in einem gesonderten Kapitel auf meiner Wittener Website „ZWISCHEN RUHR UND EMSCHER“.

Als am Bahnhof Marten eine entsprechend hergerichtete Straßenunterführung zur Verfügung stand, konnte die von Marten Dorf nach Marten Bahnhof führende Strecke über Kirchlinde und Frohlinde bis zum Endpunkt des Rauxeler Netzes an der Zeche Graf Schwerin verlängert werden.

Am 31. Juli 1911 wurde die neue Verbindung in Betrieb genommen. Auf diese Weise entstand eine nunmehr durchgehende Straßenbahnlinie vom Gemeindegasthaus in Ickern zum Bahnhof Dorstfeld. Von hier aus konnten die Fahrgäste der Landkreisbahn eine Fahrt in das Stadtzentrum von Dortmund entweder mit dem Zug oder mit einer Straßenbahn der Allgemeinen Lokal- und Straßenbahngesellschaft, die damals das Stadtnetz betrieb, fortsetzen.

Das vermutlich 1915 aufgenommene Beitragsbild zeigt einen Straßenbahnzug der Landkreisbahn auf dem Weg nach Dortmund (Unbekannter Fotograf – Sammlung Klaus-Michael Lehmann / Stadtarchiv Castrop-Rauxel). Die schmucke Garnitur aus Trieb- und Beiwagen passiert soeben den engen Ortskern in Frohlinde. Die Trasse über die Kirchlinder Straße wurde in den 1950er-Jahren in die neue Dortmunder Straße verlegt.