NACH DORTMUND

ELEKTRISCHE STRASSENBAHNEN DES LANDKREISES DORTMUND

Wenige Jahre nach der Eröffnung der Strecke der Märkischen Straßenbahn betrieb der Landkreis Dortmund auf der nördlichen Seite der Emschertalbahn den Bau eines zweiten Straßenbahnnetzes auf dem heutigen Castrop-Rauxeler Stadtgebiet.

Anders als in Witten und Bochum entstand dieses Netz in der auch bei der Staatsbahn gebräuchlichen Spurweite von 1435 Millimetern. Der Oberbau und die Schienenprofile wurde jedoch leichter ausgeführt.

DIE ERSTEN STRECKEN

Als erste Strecke wurde am 16. April 1907 die Verbindung Castrop – Zeche Schwerin eröffnet. Am 15. November 1910 folgten eine Verbindung von Castrop über Habinghorst nach Henrichenburg und von Habinghorst nach Ickern.

Voraussetzung für den Bau der nördlichen Streckenäste war ein Umbau des Bahnhofs in Rauxel. Da ein niveaugleicher Bahnübergang den Zugverkehr stark eingeschränkt hätte, wurden die Bahnanlagen angehoben, die Straße wurde demgegenüber abgesenkt.

Sobald die Straßenunterführung am Bahnhof Rauxel im Herbst 1910 zur Verfügung stand, verlegte man dort auch die Straßenbahngleise. Der Umbau des Bahnhofs, der in diesem Zusammenhang ein modernes Empfangsgebäude erhielt, wurde erst im Verlauf des Jahres 1911 vollständig abgeschlossen.

Die nachfolgende Postkarte (Unbekannter Postkartenverlag – Sammlung Förderverein Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier) zeigt die Unterführung am Bahnhof Rauxel um 1915. Der abgebildete Triebwagen 162 wurde 1911 geliefert.

AUSBAU BIS DORSTFELD

Gut ein Jahr nach der Eröffnung der Strecken über Habinghorst nach Henrichenburg und Ickern wurde das Castroper Netz der Elektrischen Strassenbahnen des Landkreises Dortmund auch im Osten ausgebaut: mit einer neuen Strecke von der Zeche Schwerin über Marten bis Dorstfeld.

Am gleichen Tag wurde zudem eine in Marten abzweigende zweite Strecke zum Bahnhof Lütgendortmund in Betrieb genommen.

EMSCHERTALBAHN

Das Beitragsbild ist ein Ausschnitt einer kurz vor dem Ersten Weltkrieg entstandenen Postkarte aus dem Verlag Gebrüder Moonen (Sammlung Ludwig Schönefeld). Es zeigt die Endstellen der in Castrop verkehrenden Straßenbahngesellschaften am Bahnübergang der Emschertalbahn. Bei genauem Hinsehen ist im vorderen Bildteil neben der Endstelle der Westfälischen Straßenbahn auch die nach Herne abzweigende Oberleitung der Straßenbahn Herne – Sodingen – Castrop zu erkennen.

Jenseits der Bahngleise ist ein Dortmunder Straßenbahnwagen auf dem Weg von Habinghorst zur Zeche Schwerin.