WIRTSCHAFTSKRISE

Mit der Wirtschaftskrise Ende der 1920er-Jahre geriet die Westfälische Straßenbahn in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten. Zuvor hatte das Unternehmen hohe Darlehen für umfangreiche Investitionen und Streckenausbauten aufgenommen, unter anderem für den hochmodernen Ausbau der Stammstrecke zwischen Grumme und Gerthe mit eigenem Bahnkörper und Hochkettenfahrleitung.

Eine Rationalisierung des Betriebes war nur über eine Zusammenarbeit mit der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG möglich.

Vor diesem Hintergrund wurde die Linie nach Castrop-Rauxel 1931 mit der Linie Bochum-Süd – Weitmar – Dahlhausen der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG als neue Linie A verknüpft.

Die Linie A fuhr auf dem Weg nach Dahlhausen zwischen dem Schwanenmarkt und dem Bahnhof Bochum-Süd über die Heinrich-, Augusta-, Mühlen- und Victoriastraße. Auf der Rückfahrt nach Castrop führte ihre Route vom Bahnhof Bochum-Süd über die Friedrich-, Hoch- und Kortumstraße.

VON DER LINIE A ZUR LINIE 7

Nach der Auflösung der Westfälischen Straßenbahn GmbH erhielt die Linie A vom 1. Januar 1938 an auf dem Streckenast nach Castrop-Rauxel die Liniennummer 7.

Das Beitragsbild ist eine Ausschnittvergrößerung aus einem Erinnerungsfoto, das der Straßenbahnfahrer Karl Kolcan am Bahnhof Dahlhausen von einem unbekannten Passanten aufnehmen ließ. Er war damals wie sein als Schaffner tätiger Kollege im Betriebshof Gerthe stationiert. Aufgrund der Verdunkelung der Scheinwerfer des Straßenbahnwagens darf angenommen werden, dass das Bild 1942 aufgenommen wurde.

Ein zweites Bild zeigt das Team an gleicher Stelle vor dem Triebwagen 220. Er war 1916 von der Dortmunder Union an die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG geliefert worden. Nach der Übernahme der Westfälischen Straßenbahn GmbH wurde er offenbar zum Betriebshof Gerthe umgesetzt.

Die beiden seltenen Fotos verdanke ich Christel Thielker aus Bochum-Gerthe. Um die hochauflösenden Scans bemühte sich der Gerther Heimatforscher Klaus-Dieter Gesk.