KONKURS

Die Streckenführung der Linie E (Castrop Emschertalbahn – Langendreer – Witten Markt – Bommern Denkmal) blieb in den folgenden Jahren unverändert. Doch um die Westfälische Straßenbahn stand es nicht gut.

Die Märkische Straßenbahn hatte eine hohe operative und finanzielle Bürde auf die Westfälische Straßenbahn GmbH übertragen. Um die Sanierungsarbeiten durchzuführen, das Netz auszubauen und den Wagenpark zu erneuern, hatte das Unternehmen hohe Kredite aufgenommen.

Die erwartete Ansiedlung neuer Industriebetriebe und damit auch eine Verdichtung der Wohnbebauung zwischen Witten und Castrop blieb aus. Als die Gläubiger Ende der 1920er-Jahre auf einer Rückzahlung der Anleihen bestanden, geriet die Westfälische Straßenbahn in die Insolvenz. Der Konkursverwalter verpflichtete die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG, den Betrieb weiterzuführen. Doch weder einschneidende Sparmaßnahmen noch die gemeinsame Betriebsführungen konnten die Lage der Westfälischen Straßenbahn verbessern.

ÜBERNAHME DURCH DIE BOGESTRA

Am 31. Dezember 1937 musste die Westfälische Straßenbahn GmbH den Betrieb einstellen. Vom 1. Januar 1938 an übernahm die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG (BOGESTRA) Strecken und Fahrzeuge.

Die Straßenbahnstrecke von Witten nach Castrop überlebte den Konkurs der Westfälischen Straßenbahn. Am 1. Februar 1938 wurde aus der Linie E die Linie 27. Der Linienverlauf blieb unverändert. Ab 1940 wurde der Takt auf dem Abschnitt Langendreer – Castrop durch die Linie 22 verdichtet.

Das Titelbild ist eine Ausschnittvergrößerung aus einer historischen Postkarte aus der Sammlung von Wilhelm Dufhues. Sie zeigt die Linie E am Bürgermeisteramt in den 1930er-Jahren.